Man ist schon beeindruckt, bevor man das Buch überhaupt aufgeschlagen hat: Da liegt ein schön aufgemachter Wälzer, der nur darauf wartet, durchforstet zu werden. Thema: Die große Epoche des »Football Alsacien«. Dazu will uns zunächst nicht sehr viel einfallen. Wir rekapitulieren noch einmal: »Alsace« , Racing Club de Strasbourg, FC Mulhouse und dann war da noch Gilbert Gress, der französische Fußball-Beatle der Sechziger. Lassen wir uns einfach überraschen und schreiten endlich zur Tat.
Ein hochwertiger »Wälzer«
Die Aufmachung des Buches ist sehr schön. Jedes Kapitel wird mit einer schönen Grafik eingeleitet. Das spricht gleich an. Am Anfang sitzen wir mit großen Augen da. Die Namen sagen uns gar nichts, aber es ist die Ansammlung historischer Dokumente, die uns in ihren Bann zieht. Mannschaftsfotos aus den Zwanzigern, Reprints von Anzeigen oder Zeitungstiteln aus dieser Zeit. Das ist schon sehr gut gemacht und es wird uns das gesamte Buch über begleiten.
Mit der Zeit werden die Namen, die in diesem Buch auftauchen, bekannter. Oskar »Ossi« Rohr, ein Mitglied der Mannheimer Fußball-Familie Rohr (»Fips« Rohr, Gernot Rohr, usw.), in den dreißiger Jahren nach Strasbourg gewechselt und dort als Stürmer sehr erfolgreich, sein Mannschaftskamerad Oscar Heisserer, Raymond Kaelbel, François Remetter, Ernst »Stoissi« Stojaspal von der Wiener Austria, Kopa, Jonquet und irgendwann kommen wir auch bei Gerard Hausser (spielte in der Bundesliga beim Karlsruher SC) und bei Gilbert Gress ( war für den VfB Stuttgart aktiv) an.
Nicht nur Racing und FC Mulhouse …
»Football Alsacien«, das ist nicht nur Racing Strasbourg oder der FC Mulhouse. Da sind auch noch Football Club de Bischwiller (diesem Verein entstammt Oscar Heisserer, der später Kapitän der »équipe tricolore« war und der das Vorwort zu diesem Buch geschrieben hat) der FC Haguenau, AS Mulhouse, der FC Colmar, und, und, und …
Das Buch ist reich bebildert. Man kann sich kaum satt sehen, an all diesen historischen Aufnahmen, die dem Leser ein Bild des Fußballs aus jenen vergangenen Tagen vermitteln.
Ein Schatz für das Bücherregal
Trotz dieser reichhaltigen Bebilderung ist es mit Sicherheit kein Fehler, wenn man der französischen Sprache zumindest in Grundzügen mächtig ist. Dieses Buch ist nicht nur inhaltlich sehr voluminös. Mit dem Format 24,5 cm (Breite) und 33,5 cm (Höhe) verlangt es auch dem Buchregal, in dem es gelagert werden soll, einiges ab.
Dem Autor Pierre Perny ist es gelungen, dem Leser einen schönen Einblick in den »Foot Alsacien« zu gewähren. Auch wenn dieses Buch nicht unbedingt ein Thema für die breite Masse ist, so ist es doch ein echter Schatz im Meer der Fußball-Bücher. Und wer hat nicht gerne einen Schatz zuhause?
Anmerkung: Dieses Buch ist nur noch direkt beim Autor zu beziehen: pierre.perny@wanadoo.fr.
Pierre Perny
1920 – 1966
La Grande Epoque Du Football Alsacien
468 Seiten, Format 24,5 x 33,5 cm, Hardcover
35,00 € zzgl. Versandkosten